michael petters
ausgehend von klangentdeckungen im täglichen leben habe ich alltagsgeräusche und klänge aufgenommen, die mir als akkustische grundstruktur für meinen imaginären tageslauf dienen sollten.
dann habe ich versucht, mit einer etwas betagten apple quick-take kamera die klangbilder durch bilderserien zu illustrieren, indem ich die einzelbilder passend zu den tondateien animiert habe.
dadurch sind filme entstanden, die in ihrer ruckeligen ästhetik an den ursprung des films, an die anfänge der bewegten bilder erinnern. hier standbilder aus den einzelnen animationen :
so war mir eine eine weitaus detailliertere darstellung eines tageslaufs möglich.
ich habe mich besonders für geräusche interessiert, die man meist nicht bewußt wahrnimmt,
und dabei sehr intensive geräuschentdeckungen gemacht, wie z.b.
das morgendliche gurgeln
des wasserkochers für das teewasser,
der widerhall von schritten in unterschiedlichen raumklängen,
auf der straße, auf unterschiedlichen straßenbelägen
pflaster, kies, parkettboden, treppen
das echo meines fahrrades in verschiedenen straßen auf dem weg zur akademie,
rhythmus, der beim gemüseschneiden entstehen kann, ...
ich habe festgestellt, wie sehr sich der klang,
der beim öffnen der schweren eingangstür der alten pinakothek entsteht,
von dem aller anderen geöffneten türen dieses tages unterscheidet,
wie sehr sich aufnahmen der straßengeräusche in der barerstraße
allein durch das straßenbahnklingen charakterisieren,
und in was für ein vertrautes urlaubsgefühl
man beim eintreten in ein türkisches bistro eintaucht, ...